Donnerstag, August 17, 2023

Neues aus der Försterei Drage

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den 13.9.23

Zustand des Waldes in der Region 

Immer noch geschockt von den Ansichten im Harz, erkundigte ich mich vor einiger Zeit bei Förster Jan Hinrich Bergmann nach dem Zustand des Waldes vor Ort, da ich davon ausging, dass es dem Forst nach dem verregneten Sommer besser gehen müsste. 

Jan Hinrich Bergmann von der Försterei Drage / Schleswig-Holsteinische Landesforsten antwortete mir:

"Die erfreulich hohen Niederschläge in diesem Jahr waren nach der langen Trockenheit für den Wald sehr gut. Die in diesem Frühjahr frisch gepflanzten Kulturen haben gerade noch rechtzeitig ausreichend Wasser bekommen und sind damit gut angewachsen.

Auch den übrigen Waldflächen hat der Regen sehr gut getan. Zumindest im Oberboden ist wieder Wasser für die Wurzeln verfügbar. Die durch die Borkenkäfer besonders gefährdeten Fichten konnten wieder ausreichend Harz bilden und sich damit gegen anfliegende Käfer wehren. Die entstandenen Schäden sind daher im Vergleich zu den Vorjahren nur sehr gering. Verglichen mit den großen Schäden im niedersächsischen Bergland war die Försterei Drage aber auch in den letzten Jahren trotz Trockenheit und großer Hitze eigentlich noch glimpflich davongekommen. Wir hatten die befallenen Bäume frühzeitig entdeckt, sie gefällt und das Holz mit den noch unter der Rinde sitzenden Käfern von den Sägewerken aus dem Wald abfahren lassen. Das hat gut geklappt, ein Neubefall und eine weitere Ausbreitung konnte dadurch in den meisten Fällen verhindert werden.

Insgesamt ist aber festzustellen, dass die Grundwasserstände leider immer noch viel zu niedrig sind. In den Gräben steht nach stärkeren Regenereignissen nur kurzzeitig Wasser. Der Boden nimmt es sehr gut auf. Dann sind die Gräben aber auch ganz schnell wieder trocken. In früheren Jahren führten sie vielfach ganzjährig Wasser, das ist jetzt noch nicht wieder der Fall. Nach starken Regenereignissen fließt auch viel Wasser immer noch oberflächlich ab und kommt damit dem Boden nur bedingt zu Gute. Es bestehen also immer noch große Defizite.

Wünschenswert wäre ein regen- oder schneereicher Winter. Den hatten wir in den letzten Jahren nicht. In der Vegetationsruhe nehmen die Pflanzen das Wasser nicht so stark auf. Es versickert in dieser Zeit besser in die tieferen Bodenschichten und würde dann die Grundwasserspeicher langsam wieder auffüllen. Insofern hoffen wir für den Wald auf möglichst viel Niederschlag im Zeitraum von November bis März des kommenden Jahres. Mit freundlichen Grüßen im Auftrag Jan Hinrich Bergmann"

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den 13.9.23

Spurbahn wird saniert

Die Spurbahn zwischen Drage und Hohenaspe am Wald wird in kürze saniert und keine Frage dringend ist es. Der Weg gehört, wie sich erst vor kurzem von den Dragern herausstellte, zu den Landesforsten und so steht noch nicht 100 prozentig fest, ob die Bahn ganz aufgenommen und geschreddert oder ob sie teilsaniert wird. Letzteres ist wahrscheinlicher. 
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Pressemeldung der Landesregierung zum Zustand des Waldes

Waldzustandsbericht 2022: 

Forstminister Schwarz will schleswig-holsteinische Wälder mit aktivem waldbaulichen Handeln fit für die Zukunft machen



KIEL. Der Gesundheitszustand der schleswig-holsteinischen Wälder hat sich trotz mehrerer Trockenjahre und Sturmschäden gegenüber dem Vorjahr nicht verschlechtert. 
Zu diesem Ergebnis kommt der Waldzustandsbericht 2022, den Forstminister Werner Schwarz heute (12. Dezember) in Kiel vorgestellt hat. 
„Es zeigt sich, dass wir auf dem richtigen Weg sind, unsere Wälder gesund aufzustellen und an die klimatischen Veränderungen anzupassen. 
In ersten Bereichen konnte der Negativtrend der vergangenen Jahre bereits gestoppt werden. 
Ich bin mir sicher, dass es uns mit einer nachhaltigen Forstwirtschaft gelingen kann, unsere Wälder in all ihren Funktionen zu erhalten und zukunftssicher weiterzuentwickeln“, sagte Schwarz. 

Der Gesundheitszustand der Waldbäume spiegelt sich in den mittel- und langfristigen Durchschnittswerten für die Kronenverlichtung, für den Anteil starker Schäden und für die Absterberate wieder.
 Mit 20 Prozent bleibt die Kronenverlichtung für den Gesamtwald in Schleswig-Holstein gegenüber dem Vorjahr unverändert. 
Bei der Buche blieben die Verlichtungswerte fast konstant, während sich die Werte bei den Eichen leicht verschlechterten. 
Einen leichten Anstieg der Kronenverlichtung gab es auch bei jüngeren Fichten, bei älteren Bäumen zeigte sich hingegen keine Veränderung zum Vorjahr. 
Die Verlichtungswerte der anderen Laub- und Nadelbäume gingen zurück. 

Nachdem der Anteil stark geschädigter Waldfläche im Jahr 2019 und 2020 angestiegen war, ist der Wert in diesem Jahr weiter rückläufig und liegt bei 2,3 Prozent. 
Aufgrund der Wintersturmserie „Ylenia“, „Zeynep“ und „Antonia“, die im Februar 2022 über Schleswig-Holstein zog, ist der Anteil der als Schadholz entnommenen Bäume (Ausfallrate) mit 1,9 Prozent in diesem Jahr überdurchschnittlich hoch. 

👉Nach wie vor stellt das Eschentriebsterben eine Gefährdung der Bestände dar: Die mittlere Kronenverlichtung ist zwar leicht rückläufig und liegt bei 37 Prozent, dennoch beträgt die Ausfallrate bei den Eschen 27 Prozent. 
„Ich mache mir große Sorgen, dass die Esche endgültig aus unseren Wäldern verschwinden könnte“, so der Minister. 
Eine deutliche Verbesserung im Vergleich zu den Vorjahren ist hingegen bei der Sitkafichte festzustellen. 
Die mittlere Kronenverlichtung ist 2022 auf einen Wert von 31 Prozent gesunken.

Der Waldzustandsbericht wird seit 2011 in enger Zusammenarbeit mit der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt (NW-FVA) erstellt. Er liefert wichtige Informationen zur Vitalität der Waldbäume unter dem Einfluss sich ändernder Umweltbedingungen.
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den 20.6.2022

"Eichenfraßgesellschaft" frisst die Bäume kahl


Zu den stark befallenden Eichen in der Region schreibt auf Anfrage Förster Bergmann

"Neben den von Ihnen im Raum Mehlbek beobachteten Bäumen sind z.B. auch im Waldgebiet „Halloh“ bei Ottenbüttel die mittelalten und alten Eichenbestände derzeit fast laublos.

Die Vitalität, also der Gesundheitszustand der Eichen, insbesondere auch älterer Eichen, ist durch die ausgeprägten Niederschlagsdefizite der vergangenen Jahre stark gemindert. In Jahren mit Spätfrösten zur Zeit des Austriebs leidet die Eiche häufig zusätzlich, diese sind in unserem Raum in diesem Frühjahr zum Glück weitestgehend ausgeblieben.

 Derzeit setzt den Eichen eine sogenannte „Eichenfraßgesellschaft“ zu. 
Der Blattfraß beginnt häufig direkt beim Frühjahrsaustrieb im Mai oder so wie in diesem Jahr, nach der vollständigen Entfaltung der Blätter Ende Mai/Anfang Juni. 
 Ein solches Phänomen tritt unregelmäßig wiederkehrend und in unterschiedlicher Intensität in der Natur auf. Verantwortlich für den Fraß sind die sogenannten frühfressenden Arten und zwar der „kleine“, schwerpunktmäßig an Eichen jedoch der „große“ Frostspanner.
 Die weiblichen Falter legen ihre Eier an Blattknospen und der Baumrinde ab. 
Etwa zum Blattaustrieb entwickeln sich die Raupen, die anschließend den Blattfraß verursachen. 
Die Bäume werden nun in Kürze mit dem Johannistrieb versuchen, wieder Blattmasse aufzubauen. Als Johannistrieb wird der zweite Blattaustrieb der Laubbäume innerhalb eines Jahres bezeichnet. 
Durch den Fraß der Schädlinge verursacht treiben Blattknospen, die bereits für das nächste Frühjahr angelegt sind, schon um das Datum des Johannistages (24. Juni) aus. 
👉Damit sich die Eichenbestände so gut wie möglich von dem Stress erholen können, wäre für die zweite Jahreshälfte ein gemäßigter Witterungsverlauf wünschenswert. Problematisch könnte in diesem Zusammenhang eine Witterung mit niedriger Luftfeuchtigkeit und gleichzeitig intensiver Besonnung (heiße Witterung) werden. 
Diese Wetterlage könnte wiederum an den Johannis-/ Regenerationstrieben zu günstigen Bedingungen für den bekannten „Eichenmehltau“ führen, der häufig ab Mitte Juli auftritt. 
Bei starker Infektion durch den Mehltaupilz rollen sich die Blätter ein, vertrocknen und fallen frühzeitig ab. Dies würde die Vitalität der Eichen extrem schwächen, den Befall von Folgeschädlingen mit sich ziehen und bis hin zu Absterbeerscheinungen der Bäume führen." 

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Ottenbüttel im April

Waldwege im Waldgebiet Halloh wurden saniert


Im letzten Winter wurden die Wege bei der Holzabfuhr so sehr geschädigt, dass sie kaum mehr passierbar waren. Die Situation hat sich im Auftrag vom Förster Jan Hinrich Bergmann (Landesforsten) verbessert. Die Wege wurden in den letzten Wochen mit einem wasserdurchlässigen Material aufgeschüttet und sind nun auch mit dem Rad gut befahrbar. 
Förster Jan Hinrich Bergamann schreibt:

"Die Schleswig-Holsteinischen Landesforsten haben im Gehege Halloh (Gemeinde Ottenbüttel) einen Hauptweg auf einer Strecke von rund 1,5 Kilometern ausgebaut.

Der Ausbau der Strecke war vom Grundsatz schon für das zurückliegende Jahr geplant, konnte aufgrund des zunehmend nasseren Wetters in der zweiten Jahreshälfte 2021 jedoch nicht realisiert werden.

Das derzeit trockene und sonnige Frühjahrswetter hat die Umsetzung der Maßnahme nun ermöglicht.

Für den Ausbau wurde das aus Schottland stammende Material „Glensanda“ verwendet, das auch als schottischer Granit bezeichnet wird. Es ist sehr beständig und hält auch dem Frost- und Tauwechsel im Winter gut stand. Das Material wurde von der in Schleswig-Holstein ansässigen Firma Draeger aus Kükels eingebaut, diese ist neben Kommunalarbeiten u.a. auch auf den Waldwegebau spezialisiert. Die Einbaustärke des Wegebaumaterials liegt bei etwa 10 cm in einem sogenannten Dachprofil, das heißt die Wege haben ein leichtes Gefälle zu den seitlichen Grasbanketten. Dies ermöglicht einen schnellen und guten Abfluss von Regenwasser in die Wegeseitenräume und wirkt damit der frühzeitigen „Schlaglochbildung“ entgegen.

Die gewählte Korngrößenabstufung zwischen 0-32mm hält durch die eigene Verzahnung des Materials sowohl der forstlichen Nutzung durch Maschinen und LKW stand und ist gleichzeitig auch für z.B. Spaziergänger und Fahrradfahrer gut passierbar.

Der nach dem Einbau zunächst etwas gräuliche Farbton des „Glensanda“ geht nach einem ersten Regenschauer in ein rötliches Schimmern über und sieht auch optisch sehr ansprechend aus.

Für die zwischenzeitliche Lagerung der insgesamt 1200 Tonnen Wegebaumaterial auf dem kleinen Parkplatz vor dem Gehege Halloh geht auch ein Dank an die Gemeinde Ottenbüttel, die diesen Platz vorübergehend zur Verfügung gestellt hatte."


👉Anders dagegen das Waldgebiet Heiligenstedtener Holz (Itzehoe Edendorf - Oldendorf / Heiligenstedten). Hier gibt es gute Chancen sich nach den Forstarbeiten als Wanderer / Spaziergänger die Beine zu brechen. Mit dem Fahrrad ist der Weg durch den Wald unpassierbar.
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Februar 2022

Christinenthal /Lohfiert den 22.2.2022

Fällkran greift sich kranke Buchen im Drager Forst

Die Landesforsten setzten am Morgen im Gehege Christinenthal und im Waldgebiet Lohfiert einen gigantischen Fällkran ein, um sogenannte „Hochstubben“ herzurichten.

Aus Sicherheitsgründen wurden drei alte kranke / zum Teil abgestorbene Bäume in der Försterei Drage heruntergeschnitten. Die Baumstümpfe sollen weiter zu einem Lebensraum für Pilze, Moose und Spechtanschlägen mit Nistplätzen werden. 

Das Spezialgerät entfernte die Kronen der rund 200 jährigen Buchen in wenigen Minuten.

Die Bäume waren zirka vor zwei Jahren abgestorben und nun so dicht am Waldweg eine Gefahrenquelle.
"Der Zunderschwamm, ein Pilz, der kranke und absterbende Bäume als Wundparasit befällt, hat sich bereits an den Bäumen ausgebreitet", informiert Förster Jan Hinrich Bergmann. 
👉Der 30 Tonnenschwere 24 Meter hohe ausfahrbare Kran kann greifen, sägen und ablegen. Er ist bislang noch selten im Einsatz zu entdecken. 

Firma MB Baumdienste ist mit einem Fällkran aus Bremen angereist.
Die Landesforsten haben ihn für 15 Forsteinsätze in SH gebucht. 

Trotz Hagelschauer freut sich Förster Jan Hinrich Bergmann, dass die Aktion reibungslos verlaufen ist.
Der Hund vom Förster - Linus- darf nicht fehlen. 


Es ist spannend, mit welcher Präzession der Greifer den Stamm packt. In der Collage zu sehen, der Kranführer, der dieses schwere Gerät optimal bedient.



Die Gefahr des Totholzes ist nun gebannt und die Natur kann arbeiten, denn alte und absterbende Bäume haben eine wesentliche Bedeutung im Natur- und Artenschutz. 

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Der Wert von Totholz

Im Gehege Tiergarten (Drager Waldgebiet) wurde ich neulich auf diesen toten Baumstamm aufmerksam. Die gleichmäßigen Löcher im Stamm irritierten mich. Waren hier Nistplatzanbieter bei der Arbeit. 

Den Förster Jan Hinrich Bergmann angeschrieben, erhielt ich alsbald Infos

Er schrieb: 
"Der von Ihnen entdeckte Rotbuchen-Baumstumpf ist mit dem sogenannten „Zunderschwamm“, einem Pilz, bewachsen. Dieser ist ein Schwäche- bzw. Wundparasit und befällt erkrankte und absterbende Bäume.

Nach dem Tod des Baumes kann er aber auch noch einige Jahre saprophytisch (… sich von totem Holz ernährend) an abgestorbenen Stämmen oder Ästen weiterleben. Die relativ gleichmäßig verteilten Löcher stammen von Spechten und sind somit natürlichen Ursprungs.
 Sie entstehen bei der Suche nach Insekten im weißfaulen Stamm, der Specht schlägt die Späne mit dem Schnabel aus dem Holz. Vereinzelt wird daraus auch eine typische Spechthöhle entstehen, die dann im Frühjahr für das Brutgeschäft genutzt wird."
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den 12.2. 2022

5 Fingerbaum- Spaziergang

Auf der  kostenlosen Webseite von Komoot Routenplaner werden Touren angezeigt, die ganz nach Region vorgestellt werden.
Wenn man zum Beispiel "Hohenaspe" eingibt, wird die Tour "Lieblingsweg 5 Fingerbaum" angezeigt. Für diesen kleinen Rundweg bei Drage benötigt man als Einheimischer natürlich keinen Tourenplaner, aber den 5 Fingerbaum hatte ich zuvor noch nicht gesehen und so machten wir uns an diesem Tag auf den Weg und wurden fündig
Keine Frage, es ist ein bedeutender Baum. Ich gehe davon aus, dass es sich um eine alte knorrige Buche handelt. Dem Förster habe ich eine Anfrage geschickt. 
👉Jan-Hinrich Bergmann schreibt:
"Bei dem von Ihnen festgehaltenen Motiv handelt es sich um eine „knorrige“ Linde, die im Naturwald des Geheges Tiergarten wächst."

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den 28.10.2021 aus der Försterei Schierenwald

Waldgebiet gehört (fast) wieder der Allgemeinheit



Es war ein harter Kampf, wie der CDU Ortsverband Hohenlockstedt HIER mitteilt, um das ehemalige Munitionsdepotgelände wieder der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Vor ein paar Monaten fiel der Zaun dann aber doch. Teilweise jedenfalls. Denn ein Stück Wald wurde an Privatleuten veräußert.

Waldgebiet seit August ohne Zaun

Die Schleswig-Holsteinischen Landesforsten erwarben Ende 2013  30 ha der insgesamt 41 ha großen Fläche und begann damit, einige der 24 Bunker zu Fledermauswinterquartieren umzubauen. 
Dem neuen Besitzer muss es schwer gefallen sein, die Wege freizugeben. 
Alle paar Meter liegen gefällte Bäume auf den zahlreichen Pfaden und so muss der Spaziergänger etwas Klettergeschick besitzen, um die schönen Wege nutzten zu können.

Auf dem Gelände wurden die ehemaligen Bunker von den Landesforsten zu Fledermaus-Winterquartieren umgebaut.
 Ob der gezogene Zaun der Privatkäufer stehen bleiben darf, ist fraglich, denn der Wald ist für alle da. Er ist nicht eingezäunt, selbst wenn er in Privatbesitz ist. Jeder darf einen Wald betreten. So will es das Bundeswaldgesetz.

Wieso wurde dieser Hindernisparcours mit offensichtlich gefällten gesunden Bäumen aufgebaut?
In einem Artikel heißt es, "um motorisierten Besuchern den Zugang zu verwehren. – Quelle: https://www.shz.de/33336417 ©2021"
Den zuständigen Förster Björn Berling werde ich zum Thema im November bei einer geladenen Führung durch den Waldabschnitt befragen.

Herbstliches aus dem ehemaligen Munitionsdepotgelände

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den 6.1.2021

🌨 Regenmenge ausreichend?

Neulich erkundigte ich mich beim Förster Jan-Hinrich Bergmann, ob er wissen würde, wo Plant my Tree die Aufforstungsflächen besitzt. Wusste er nicht und verwies mich an seinen Kollegen von der Forstfläche Mariengrund, die zum Teil zu Hohenaspe gehört. Eine Anfrage wurde abgeschickt.
Des Weiteren erkundigte ich mich nach den Niederschlagsmengen und ob sie für den Wald derzeit endlich ausreichen sind. In einer offiziellen Mail schrieb der Förster:
"Die doch nennenswerten Niederschlagsmengen über den Jahreswechsel waren für die Natur dringend erforderlich.
Selbst tiefere Geländeeinschnitte im Wald mit kleinen Bachläufen, in denen sozusagen „mitten im Winter“ kaum ein nennenswerter Wasserfluss zu erkennen ist, zeigen auf, wie groß das Wasserdefizit in den Böden noch immer ist.
Auch Teiche und Moorflächen haben seit mehreren Jahren einen viel zu niedrigen bzw. überhaupt keinen erkennbaren Wasserstand.
Ich freue mich daher, wenn in den kommenden Monaten kontinuierlich und gleichmäßig weitere Niederschläge zu erwarten wären. In dieser Jahreszeit natürlich gerne auch einmal als Schnee J!"
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den 25.11.2020

Neue Bäume für den Drager Forst 

4000 zweijährige Stieleichen, 3000 Traubeneichen und 2000 Winterlinden kamen an diesem sonnigen Novembertag in die Erde. 
Förster der Landesforsten Jan-Hinrich Bergmann orderte ein Unternehmen aus Ostholstein, das sich der Pflanzung annahm.
Auf rund einem Hektar Land wurde neben der Drager Försterei Stieleichen und Winterlinden gepflanzt. 
"Stieleichen lieben die Nässe und Traubeneichen die Trockenheit", informiert Landschaftsgärtner Kirschling, der mit einer Pflanzmaschine alle 60 cm einen Baum von zwei Mitarbeitern in die gleichzeitig gezogene Furche setzen lässt. 
Die Maschine erinnert an eine Kohlpflanzmaschine in Dithmarschen und die Pflanzung geht schnell voran, so dass auch eine zweite Fläche an der B77 aufgeforstet werden kann. 
Da hier das Stück Land trocken ist, kommen die Traubeneichen in die Erde.
"Es wird zu wenig aufgeforstet", berichtet der Landschaftsgärtner. "Alle würden über CO2-Bindung wegen des Klimaschutzes reden, kaum jemand tut etwas. Ständig werden neue Flächen versiegelt" und beim letzten Punkt sind wir uns einig.
Spannend fand ich die Aussage, dass selbst Wiesen Kulturflächen sind, die es so in einer ungenutzten Natur nicht geben würde. "Alles wäre Wald" meint der Kleinunternehmer. Selbst glaube ich es nicht. Würde es nicht auch Steppen / Lichtungen je nach Bodenart geben? 

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den 18.11.2020

Holzeinschlag im Drager Forst

Im Waldabschnitt Lohviert wird es hell. 
Die Massen an Holz am Wegesrand machen den Einschlag deutlich

Der regelmäßige Waldspaziergänger auf dem Waldweg ab der Spurbahn Rolloh wird in diesen Tagen den Wald hier kaum wiedererkennen. In diesem Gebiet im Staatsforst ist der Einschlag enorm und Harvester haben ganze Arbeit geleistet und leisten sie noch. 
Ein Fichten-Altbestand wird hier abgeholzt.  Die 75 jährigen Nadelbäume werden gesägt und von der Firma Rusa aus Bornhöved abtransportiert. 
Das Holz wird für den Bau weiter zum Beispiel zu Dachstühlen verarbeitet. 

Hell wurde es im Fichtenwald laut Förster Jan-Hinrich Bergmann wegen der Sikafichtenlaus bereits vorher.
Der Waldabschnitt soll sich an dieser Stelle mit einer bunten Mischung an Douglasien, Fichten und Buchen selbst verjüngen. "Später wird sich hier auch die Birke und Lerche ansiedeln", so Förster Bergmann.
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Drager Forst Tiergarten Februar / März 2019

Holzeinschlag im Drager Forst



Auf Anfrage informiert Förster Jan Hinrich Bergmann über den umfangreichen Einschlag im Drager Forst:

 "Vor dem Hintergrund der nach wie vor sehr trockenen Böden nutzten die Landesforsten bereits im Jahr 2018 - aber auch aktuell 2019 - die Möglichkeit, bodenschonend sowohl Laubholz, als auch Lärchenholz im Gehege Tiergarten einzuschlagen.
Beeinflussend wirkt, dass insbesondere die Nachbarländer Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen erhebliche Mengen Fichtenholz durch den Sturm Friederike sowie den Borkenkäfer in Folge des warmen Sommers 2018 auf den Markt bringen.
Dadurch gibt es derzeit ein Überangebot an Fichtenholz und die Sägewerke sind hier nur begrenzt aufnahmefähig.
Die zwei Rundwege im Tiergarten halten den forstlichen Arbeiten gut stand. Zur Vermeidung größerer Schäden werden die Waldwege lediglich in der Auftauphase nach einer Frostperiode oder bei größeren Regenmengen kurzzeitig für die Holzrückung und die Holzabfuhr gesperrt. Leichte Verdrückungen in den Wegekörpern werden laufend - spätestens aber nach Beendigung der Holzabfuhr instand gesetzt."
Den Förster frage ich: "Sind die Risse  in entdeckten Baumstämmen Gänge von Insekten"
Seine Antwort:
Die „Schäden“ an dem Baumstamm mit den Rissen sind nicht durch Insekten verursacht.
Sie treten häufig bei der Baumart Eiche auf und beschränken sich in der Regel auf die unteren Stammstücke. Sie sind nach 1-2m in den meisten Fällen wieder verschwunden - daher schneiden unsere Forstwirte immer kurze „Holzscheiben“ herunter. Eine Erläuterung habe ich Ihnen auf dem von Ihnen mit gesandten Bild im Anhang eingefügt: 
  

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den 6.7.2018 Försterei Drage

Hitze und Trockenheit - Waldzustand im Drager Forst

Beim Förster Jan-Hinrich Bergmann erkundige ich mich nach dem Zustand des Waldes.


Der Förster schreibt:
" Für die insgesamt schon sehr lange andauernde Trockenperiode geht es den älteren Waldbäumen noch verhältnismäßig gut. 
Sie erschließen sich Wasser und Nährstoffe aus tieferen Bodenschichten.
Lediglich einzelne Laubbäume, die durch ihre räumliche Lage (z.B. südwestlicher Waldrand, trockene Kuppe) an Trockenstress leiden, haben als Eigenschutz zur Verringerung der Verdunstung von Wasser einen Teil der Belaubung abgeworfen. 

Inwieweit dies vereinzelt zu einer Schädigung bzw. zum Absterben von Bäumen führt, kann erst in den kommenden Wochen und Monaten beurteilt werden.

Nennenswerte Schäden treten aktuell in den Kulturflächen des Frühjahres auf.
 In der Försterei Drage betrifft das rund 10 Hektar Fläche mit 54.000 Pflanzen.
 Die Anfang Mai gepflanzten Jungbäume haben nach den vereinzelten Niederschlägen zwischen Mitte und Ende Mai zwar ihr Blattwerk ausgetrieben, durch den nachfolgenden Wassermangel ist die Ausfallrate insbesondere bei den Laubbäumen Rotbuche und Ahorn jedoch sehr hoch. 

Betroffen sind inzwischen auch Kulturflächen, die vor zwei oder drei Jahren angepflanzt wurden.
Die Landesforsten hoffen daher sowohl zur Eingrenzung der Schäden am Wald, als auch zum Absenken der sehr hohen Waldbrandgefahr, dringend auf regelmäßige Niederschläge.

Mit Gruß im Auftrag Jan Hinrich Bergmann "
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Ottenbüttel den 16.1.2018

Erstaufforstung "Johann Graf zu Rantzau-Gedächtniswald"

Auf einer Wiesenfläche im Gehege Halloh bei Ottenbüttel im Forstrevier Drage wurden in Kooperation von Landesforsten und SDW (Schutzgemeinschaft Deutscher Wald) 5000 Bäume gepflanzt.

v.r. Graf Hans zu Rantzau, Gräfin Ute zu Rantzau ( Gattin des verstorbenen Johann Graf zu Rantzau) und Dr. Christel Happach-Kasan Mitglied des Bundesvorstandes und Landesvorsitzende Schutzgemeinschaft Deutscher Wald e.V. bringen das Gedenkschild aus Robinienholz (haltbar wie Tropenholz) an.

Als Johann Graf zu Rantzau am 4. Januar 2017 mit 86 Jahren verstarb, entschied die Familie mit Gräfin Ute zu Rantzau, dass statt  Grabschmuck eine Spende an die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald gehen sollte, da die besondere Liebe und das Wirken von Johann Graf zu Rantzau neben seiner Familie dem Wald galten.
Vor der symbolischen Pflanzung gab es Begrüßungsworte von: im Bild1. Dr. Christel Happach-Kasan (SDW), 2.Dr. Christiane Holländer, Leiterin Oberste Forst- und Jagdbehörde, 3. Graf Hans zu Rantzau, 4. stellvertr. Kreispräsident Volker Susemihl, 5.Julia Paravicini Abteilungsleiterin der Landesforsten SH Sachgebiet Liegenschaften, 6. Gräfin Ute zu Rantzau, 7. Bürgermeister aus Ottenbüttel Heinz Maaß und 8. Bürgermeister aus Drage Bernd Tiedemann. Nicht im Bild SDW Kreisvorsitzender Pinneberg Hans Jochen Hasselmann
Hans zu Rantzau bedankte sich im Namen der Familie mit herzlichen Worten für die Aufforstung,denn damit bleibt sein Onkel, der sich zeitlebens für die Natur und Umwelt eingesetzt hat, in Erinnerung. 
Auch Ute zu Ranzau würdigte das Aufforstungsprojekt: "Ich hätte nie gedacht, dass so etwas großes aus der Planung wird", sagt sie bewegt. 
Die Jagdhornbläsergruppe Parforcehornbläser Wilstermarsch stimmten auf die Erstaufforstung im Gehege Halloh der Försterei Drage ein
Dr. Christine Holländer erinnerte daran, dass SH mit 11% Waldfläche das waldärmste Bundesland ist. Es sollen 12 % Waldfläche erreicht werden und mit dieser Anpflanzung fehlen dann noch 16 000 Hektar und es muss hart daran gearbeitet werden.
Auf der 1,6 Hektar großen Fläche im Gehege Halloh wurden in Zusammenarbeit der Försterei Drage und dem SDW inzwischen 4000 Stieleichen, 1000 Elsbeeren sowie Apfelbäume, Pfaffenhütchen, Winterlinde und am Waldrand Schwarz- und Weißdorn gepflanzt.

Auf einem sehr nassen Gelände (Gummistiefel waren Pflicht) wird an diesem Tag mit den Teilnehmern der Veranstaltung die Randbepflanzung des neuen Waldes vorgenommen.

Förster Jan Hinrich Bergmann und Julia Paravicini freuen sich über die neue Fläche, obwohl sie selbst sehr wahrscheinlich die Baumreife nicht erleben werden. "In zirka hundert Jahren wird hier der wertvolle und vielfältige Rohstoff sein Endalter haben, um genutzt zu werden", informiert der Drager Förster.

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Hohenaspe / Drage den 30.10. 2017

Sturmschäden im Wald?

Auf Anfrage über den Zustand des Drager Forstes nach den teilweise heftigen Sturmböen informiert Förster Jan Hinrich Bergmann:
" Für meinen Zuständigkeitsbereich kann ich mitteilen, dass Sturmtief Herwart im Vergleich zum Orkan Xavier vor einigen Wochen zwar größere, aber insgesamt keine nennenswerten Schäden im Wald angerichtet hat.

Bei den Laubbäumen waren vorrangig die noch stärker belaubten Eichen und Buchen betroffen. Häufig war der vollständige Wurf der Bäume in nasseren Niederungsbereichen der Waldflächen zu beobachten. Dort ist durch den ergiebigen Dauerregen der vergangenen Wochen der Boden durchweicht und kein ausreichender Halt für das Wurzelsystem der Bäume mehr gegeben. Bei den Nadelbäumen ist fast ausschließlich die Fichte betroffen, die durch ihre flache Wurzelausbildung bei nassen Böden ebenfalls anfällig gegen Windwurf ist. Dabei sind auf ganzer Revierfläche verstreut einzelne Bäume gekippt, größere Schadflächen sind nicht aufgetreten.

Die gefallenen Stämme werden, insofern das Wetter es zulässt, in den kommenden Wochen im Zuge der regulären Holzernte ganz unproblematisch mit aufgearbeitet und vermarktet.
Seit gestern ist im Übrigen ein forstlicher Unternehmer beschäftigt, der die Waldwege von gefallenen Bäumen befreit. Etwa ab Mitte der Woche sollten nahezu alle Waldwege wieder passierbar.
Mit Gruß Jan Hinrich Bergmann"

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Lohfiert den 23.3.2017 bei Drage

Schälschaden, Fegeschäden und Wildverbiss im Drager Forst 

Mit Förster Jan Hinrich Bergmann auf Spurensuche:

Im Mischwaldgebiet Lohfiert wurden auf einer drei Hektar Fläche vor gut einem Jahr 10 000 Douglasien gepflanzt. 99 % der Anpflanzungen sind durch Wildverbiss und Fegeschäden beeinträchtigt.
Hauptsächlich Rot- und Rehwild sind hier für die Schäden verantwortlich. 
Durch das Fegen mit den Bastgeweih/-gehörn entsteht an den Bäumchen ein Fegeschaden. 
Durch das Schlagen mit dem Geweih und Gehörn werden Rindenverletzungen hervorgerufen, die die jungen Baumpflanzen so verletzen, dass sie absterben. Hinzu kommt der Wildverbiss. 
Die zarten Baumtriebe und Knospen dienen als Nahrungsquelle und führen zu einer ernsthaften Beeinträchtigung der waldbaulichen Ziele und des ökologischen Gleichgewichts. 
Förster Jan Hinrich Bergmann registriert zu viel Wildverbiss und damit verbunden Totalausfälle auf der Pflanzfläche im Waldstück Lohfiert.

Fast alle neu gepflanzten Douglasien sind vor Ort betroffen. Die Pflanzen, die den starken Verbiss überlebt haben, sind im Wachstum gehemmt und besitzen nun ungewünschte Wuchsformen. Es bilden sich mehrere Zweige, die eine neue Spitze entwickeln. Für die Forstwirtschaft, die grade gewachsene Bäume dem Holzmarkt anbieten muss, entsteht dadurch ein weiterer wirtschaftlicher Schaden. 
Eine 2-3 jährige Douglasienpflanze kostet mit Pflanzung zirka 1,-€.
Laubbäume neigen bei starkem Verbiss zur Verbuschung und auch die Buchen, die vor einigen Jahren hier ausgesät wurden, werden im Forst Lohfiert von den Huftieren nicht verschont. 
 Die Buchen stehen in den Startlöchern.

  Nicht nur Verbiss- und Fegeschäden, sondern auch Schälschäden, verursacht von Rot- und Damwild, machen zahlreichen Bäumen zu schaffen. 
Wahrscheinlich gehört das Schälen zum Teil der natürlichen Nahrungsaufnahme der Hirscharten, so wie die Rinde ringsherum am Baumstamm geschält wurde, stirbt er ab. 

Es müssen Lösungen her, denn der wirtschaftliche Verlust ist für die SH Landesforsten nicht tragbar. 
Jan Hinrich Bergmann zum Thema: " Einzelne Verbissschäden wird es immer geben und hat es auch immer gegeben, aber bei einem solch extremen Fraßdruck, kann sich jeder selbst ein Bild davon machen, dass die Wilddichte von Rot-, Dam- und Rehwild zu hoch ist."
Bergmann und Team haben arbeits- und kostenintensive Maßnahmen ergriffen, ihre Bäume zu schützen. 
Einen Zaun um die Pflanzung bei 1- 2 Hektar zu ziehen, ist durchführbar, aber bei größeren Flächen nicht mehr sinnvoll, da diese dann nicht wilddicht gehalten werden können. 
 Eine vielversprechende Lösung heißt "Trico Verbißschutzmittel". Es ist ein weißes zugelassenes Spritzmittel mit vergällenden Geschmacks- und Geruchsstoffen. Der Nachteil: dass Mittel hält nur 3 Monate an den Baumsetzlingen. Foto: Douglasie, mit mehreren gebildeten Spitzen, die sich durch den Wildverbiss entwickelten. Der zweijährige Baum wurde mit Trico besprüht und hat nun - jedenfalls für 3 Monate -vielleicht seine Ruhe.  
 Um Stämme vor Schäl- und Schlagschäden zu schützen, ließ der Förster 80 Bäume je Hektar direkt am Stamm einzäunen und kann damit nur einzelne Exemplare retten.

Die Jagdstrecke der Försterei Drage (erlegtes Wild) inklusive Fallwild (aufgefundenes verendetes Wild) belief sich im Jagdjahr 2016 bei Rot,- Dam,- Schwarz- und Rehwild auf insgesamt rund 200 Stücke Wild. Das war im Durchschnitt etwas mehr, als im Jahr zuvor.

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Drage den 15.3.2017

Ökologische Waldentwicklung

 Im und am Wald Lohfiert bei Drage gibt es immer etwas zu entdecken.
 Das Hügelgrab hatte ich vorher noch nicht wahrgenommen und fand interessant, das Kulturdenkmal so dicht an der Hauptstraße in Drage zu finden.
Ins Auge fallen hier auch zahlreiche Bäume mit einer besonderen Kennzeichnung, die mir vorerst nichts sagt.
Baummarkierungen im Wald und was sie bedeuten findet man HIER.
Eine Erklärung für das abgebildete Dreieck ist nicht dabei.
Förster Jan-Hinrich Bergmann klärt mich auf, denn die Markierungen wurden auf seine Veranlassung vorgenommen.
Das Dreieck ist das Kennzeichen für Habitatbäume im Forstrevier Drage. 
Die Bäume, die der Förster Jan Hinrich Bergmann mit diesem Zeichen versehen hat, unterliegen einem strengen Schutz. Sie dürfen bis Lebensende und darüber hinaus, nicht gefällt werden.
Es sind Bäume oder Baumgruppen, die einen Alterungsprozess bis hin zum Totholz  durchleben und damit in den verschiedenen Stadien den unterschiedlichen Tier- und Pflanzenarten als Lebensraum dienen.
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Drager Forst den 18.12.2016

Dumm gelaufen

Vor einiger Zeit hat mir eine gute Bekannte berichtet, dass sie ein Albino-Damwild im Drager Forst beim Walken gesehen hat.
Als sich heute die Sonne nach Tagen am Nachmittag blicken ließ, unternahmen mein Mann und ich einen Spaziergang in diesem Waldabschnitt und auch der zufällig angetroffene Förster bestätigte, dass es ein Albino-Damwild vor Ort gibt.
 Als ich bemerkte, dass meine auf die Schnelle eingepackte alte Kamera mit dem 18-270 mm Objektiv keinen Chip in sich hatte, wollte ich dieses besondere Tier erst gar nicht sehen.
Es kam wie es kommen musste: Plötzlich fühlten wir uns von einem weißen Tier beobachtet...
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Juni 2015

Eine Informationsschrift der Landesforsten mit dem Titel
"Dienstgehöft Drage wieder von einem Förster bewohnt" ist HIER unter Abschnitt "9" zu finden.

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Drager Forst im Mai 2016
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Hohenaspe / Kaaksburg den 28.1.2016

Bizarre Bäume

Als ich einer Hohenasperin neulich erzählte, dass ich eine Aufnahme von einer Doppeleiche an eine Schweizer Versicherung verkauft habe, berichtete mir Karin Tiemann, dass sie bei ihrer Walking-Tour durch den Wald bei Kaaksburg ebenfalls auf besondere Bäume gestoßen ist.
Am gestrigen Tag, als der Himmel einmal aufriss, zeigte Frau Tiemann ihre entdeckten Naturschätze:
  "3 Dicke Freunde": Recht bizarre alte Buchen  sind hier dicht aneinander gewachsen und miteinander verschlungen
 und ein paar Meter davon entfernt weitere Skurrilitäten:

Fast ein wenig aufdringlich schmiegt sich hier eine Buche an eine Tanne und umarmt sie mit ihren Zweigen.   Beide wirken in ihrer ungewöhnlichen Nähe schon recht betagt und so sind sie ein besonderer Hingucker.
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Ottenbüttel den 20.11.2014

Ausgesetzte Katzen in der Feldmark von  Ottenbüttel

Wie bereits berichtet, werden mehrere Katzen Nähe Ottenbüttel beobachtet. Inzwischen hat sich die Zahl der gesichteten Tiere vervielfacht.

Seit wenigen Tagen werden  12-15 Wochen alte Katzen in der Feldmark am Waldgebiet „Die Halloh“ bei Ottenbüttel entdeckt.
Der informierte Förster Jan Hinrich Bergmann von der Försterei Drage vermittelte sich vor Ort einen Überblick und zählte mit zwei Mitarbeitern  vom Tierheim Itzehoe an die 20 (!) schwarze junge Katzen, die sich in kleinen Trupps am Waldrand aufhalten.
 Der Versuch sie einzufangen scheiterte vorerst.
Von den Mitarbeitern des Tierheims Itzehoe wurden inzwischen Fallen aufgestellt, die mit einem Nahrungsangebot die Tiere anlocken sollen.
Ein Überleben zu dieser Jahreszeit ist in der freien Feldmark laut Jan Hinrich Bergmann, für die jungen Katzen bei einem kalten und nassen Wetter kaum möglich.
Immer wieder werden Katzen durch Aussetzen „entsorgt“. Ungewöhnlich in diesem Fall ist die hohe Zahl der Tiere, die alle im gleichen Alter sind und die gleiche Farbe besitzen.
 Die Polizei wurde eingeschaltet und bittet um Hinweise. Telefon Polizeistation Hohenlockstedt: 04826/1699

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Looft den 26.8.2014

 Eine außergewöhnliche Doppeleiche ist im Loofter Waldgebiet zu entdecken.
Die beiden Eichen sind in einer Höhe von ca 6 Metern zusammengewachsen und bilden eine gemeinsame Krone.

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Drage den 17.4.2014
Endlich habe ich sie vor die Linse bekommen:

Damwild im Drager Forst


 
Der Förster macht mich auf das scheue Wild aufmerksam und erklärt, wie man das Alter der Hirsche erkennen kann. Es ist nicht ganz einfach!
 Bei den männlichen Tieren gibt das Schaufelgeweih einen Hinweis auf die Lebensjahre der Tiere - in den ersten Jahren ist die Schaufel bei den männlichen Hirschen noch nicht entwickelt. Erkennen kann das Alter nur der erfahrene Jäger im Gesamtbild des Tieres.
Ab April bis Mai werfen die Damhirsche ihr Geweih ab und schon bald wächst ein neues nach.
 Das weibliche Damtier (Kahlwild) setzt ein Kalb im Juni ab.
 Die Lebenserwartung beim Schalenwild ist 15-20 Jahre.
 Der einzig verbliebene Feind ist der Wolf und der Mensch.
Der Bestand des tagaktiven Damwildes ist nicht gefährdet.
Im Drager Forst finden die Damhirsche einen Lebensraum vor, wie sie ihn lieben:
Das robuste Wild beansprucht eine parkähnliche Kulturlandschaft mit gleichen Anteilen von Wald, Feld und Wiese, insbesondere einen Waldbestand mit Lichthölzern, Mischholz und Strauchflora.

In Drage ist man mit Recht stolz auf das imposante Rudel.

Die Angaben über Wildschäden im Wald, Landwirtschaft und bei Verkehrsunfällen durch Damwild sind widersprüchlich. Von "Damwild verursacht Verbiss-Schäl- und Fegeschäden an Wald- und Feldkulturen" bis hin zu "Damwild verursacht kaum Schäden im Wald" sind die Angaben von Region zu Region unterschiedlich.
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Drage den 27.1. 2014

Aufräumarbeiten im Drager Forst mit Pferdeeinsatz
Die letzen beiden Stürme Christian und Xaver haben auch dem Wald im Drager Forst zugesetzt. Im Schwerpunkt ließen hier die  heftigen Orkanböen Lärchen und Fichten knicken.
Im Tiergarten ist durch Windwurf der Einschlag eines Jahres niedergegangen
Die Gegebenheit des Geländes der Schleswig-Holsteinischen Landesforsten  im Tiergarten lassen dem zuständigen Dipl.Ing. für Forstwirtschaft Jan-Hinrich Bergmann keine Wahl: Zum Abtransport der vom Windwurf gestürzten Bäume müssen Vierbeiner ran.


Die große Nässe im Wald lässt, laut Förster Bergmann, einen Maschineneinsatz außerhalb der Wege nicht zu. Der lehmige Boden im Tiergarten der Försterei hält das Wasser und würde tiefe Fahrspuren der Fahrzeuge hinterlassen.
Grabensystheme in diesem Waldabschnitt sorgen für Entwässerung, bieten aber den Waldfahrzeugen kaum Möglichkeiten für ein Durchkommen.
 Der benötigte Gassenabstand eines Modernen Harvesters beträgt rechts und links je 10 Meter. Um einen solchen Platz zu schaffen, müsste ein großer verbliebener gesunder Bestand an Bäumen gefällt werden.
Eine Seilwinde als Hilfsmittel zum Holzrücken einzusetzen, wäre bis zum maschinenbefahrbaren Weg  in der benötigten Länge nicht durchführbar.
Nach ökologischen Gesichtspunkten ist ein aufgeräumter Wald für Fauna und Flora nicht unbedingt optimal.
Insekten, Vögel und Kleinsäuger sowie die Zersetzungsabläufe im Totholz ergeben eine wichtige Wechselbeziehung.
Förster Bergmann erklärt diese vielfältigen Strukturen nach dem Windwurf und weißt, auf die Notwendigkeit Totholz im Wald liegen zu lassen, hin.
Dies gilt aber nur für Laubholz - beim Nadelholz sieht es schon wieder ganz anders aus:
  Der Borkenkäfer schwärmt im Frühling aus und vermehrt sich explosionsartig. Gestürzte Fichten, Tannen und Lärchen wären eine ideale Brutstätte für ihre Larven. Die wichtigste vorbeugende Maßnahme sei der Brutraumentzug durch schnelle Holzabfuhr von Sturm- und Bruchholz.
Und da kommt Holzrücker Kay Stolzenberg aus Niedersachsen -Sprötze- südlich von HH mit seinem kräftigen Kaltblüter- Gespann ins Spiel
Der Auftrag lautet: Stammholz, das von Waldarbeitern entastet wurde, auf die befahrbaren Wege des Forstes zu ziehen. 
Zirka 3 Wochen wird der hauptberufliche Holzrücker mit seinem Gespann vor Ort zu tun haben.
Seine Pferde sind für diese Zeit in Drage auf einem Hof einquartiert und der Chef selbst hat eine Unterkunft im benachbarten Dorf gefunden.
Die Schimmel sind Boulonnais Kaltblutpferde – das ist eine Rasse aus Frankreich, welche aufgrund ihres guten Charakters und hervorragenden Arbeitseifers besonders gut für die Arbeit im Wald und in der Landwirtschaft zu gebrauchen sind.
Das Holzrücken ist eine kraftaufreibende Tätigkeit für Mann und Tier, wie sie schon vor Hunderten von Jahren durchgeführt wurde.
Eine von Kay Stolzenberg selbst entworfene und gebaute " Rückekarre", die die Last auf das Ende der Stämme verlagert, ist für die Pferde ausgesprochen hilfreich

Die Einsatzfähigkeit der Arbeitstiere ist vielseitig
Gerade mit der Erkenntnis, dass der Einsatz mit Pferden bodenschonend ist, lassen sich Kaltblüter nicht nur zum Holzrücken einspannen.
Grubbern, pflügen, kutschieren, roden und auch als Reitpferd ist die Kaltblutrasse nutzbar. In Frankreich leistete im 14 Jahrhundert das Boulonnais Kaltblut als Kriegspferd (Schlachtross) gute Dienste.
Es heißt: Nur ein Kaltblut das arbeiten kann, ist ausgeglichen.
Nach dem langen Arbeitstag im Drager Forst werden die vom Gemüt her freundlichen und ruhigen Pferde sicher ausgelastet sein.

Ein hoher Energieverbrauch bei einem Zug von 1 -2 Festmetern Holz ist nachvollziehbar. 6 kg Kraftfutter plus Heu und Möhren stellt der Pferdehalter Stolzenberg pro Tier zur Verfügung.

Dirk Stahl, der auf seinem Hof in Drage den Vierbeinern Quartier bot, erzählte später, dass der Holzrücker Stolzenberg sich um die Pferde sorgte, weil der Trog zu kantig im Stall für seine Tiere war und so eine Verletzungsgefahr für die Pferde bestand.
Herr Stahl wusste sofort Abhilfe zu schaffen, mit einer Flex sollte das Metall abgerundet werden.
Er bat den Pferdebesitzer die Tiere für diese doch recht laute Arbeit aus dem Stall zu nehmen, um sie nicht zu erschrecken.

„Nicht nötig“: so Stolzenberg. 
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 Sturmschäden 2013

 Bei Looft
Auch einen Hochsitz hat es erwischt

Hohenaspe / Tiergarten den 29.10. 2013

Sturmfolgen werden sichtbar

 In SH laufen die Aufräumarbeiten nach dem Herbstorkan vom gestrigen Tag.
Dächer werden begutachtet und abgegangene Dachpfannen ersetzt.
Die Straßen sind inzwischen wieder weitgehenst von den zahlreichen umgestürzten Bäumen befreit.
Ich erkundige mich beim Förster Bergmann nach den Schäden im Wald. Obwohl die Mobilverbindung schlecht ist, höre ich Frust in der Stimme des Revierleiters heraus. Er berichtet von großen Schäden mit zahlreich umgeknickten und entwurzelten Bäumen im Revier. Der Waldhüter nennt mir eine Stelle im Tiergarten (Nähe der Försterei), die ich ablichten könnte, um auf die Schäden aufmerksam zu machen.
Der Förster berichtet, dass trotz zahlreicher umgestürzter Bäume im Wald, man noch Glück im Unglück hatte. Der Waldboden war beim Eintreffen des Sturmes trocken. Wenn der Boden nach Niederschlägen nass gewesen wäre - also durchweicht wäre, hätte man wesentlich mehr Verluste im Wald registrieren müssen.
Der Orkan wurde in dieser Stärke so nicht vorausgesagt. Er muss mit einer Windgeschwindigkeit weit über 100 Stundenkilometer im Forst gewütete haben.
Für Jan-Hinrich Bergmann war fast absehbar, dass es bei so starken Temperaturschwankungender der letzten Tage, zu einem Unwetter kommen musste. Dass es so stark ausfallen würde, überraschte ihn dann auch. Eigentlich wollte er mit seinem Team Neuanpflanzungen tätigen. Nun sind erst einmal Aufräumarbeiten im Wald angesagt. Viele der umgestürzten Bäume hängen noch in den Kronen der Nachbarbäume fest.
Diese alten Eiche hat es erwischt. Wie man allerdings auf Anhieb feststellen kann, war sie bereits von innen morsch und konnte so dem Sturm nichts entgegensetzten.
Eine Lärche von vielen - sie wurde entwurzelt.
 Zahlreich entwurzelte Bäume - welch ein trauriger Anblick
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Vollernter bei der Arbeit im Waldgebiet Hohenlockstedt (Okt. 2012)

Ein Harvester ersetzt 8-10 Waldarbeiter. Sägen, entasten, zerkleinern, abtransportieren, alles ohne körperliche Schwerstarbeit und dank vieler Scheinwerfer sind alle Arbeitsgänge auch nachts möglich. Geeignet ist der Vollernter vor allem für Nadelholz. Beim Laubholz gibt's Probleme mit den vielen Ästen. Außerdem verursachen schwere Maschinen im Wald eine Bodenverdichtung, die eine Wasser- und Luftundruchlässigkeit bewirken und so das Anwachsen von neuen Bäumen erschwert.
Wie einen Streichholz packt der Greifarm der Harvester den Baumstamm.

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 Der Drager Forst im September 2012
Essbare Pilze gibt es in diesem Waldabschnitt zur Zeit noch nicht, aber zu entdecken ist jede Menge:
Gegessen wird am Tisch. Hier hat es sich sicher ein Eichhörnchen schmecken lassen:
 und hier war jemand ziemlich fleißig: Einen riesen Sandberg vor der Hütte hat nicht jeder.

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Unser Wald hat den vielen Niederschlag im Juni 2012 wie ein Schwamm aufgesogen...
 und unser immer präsenter Förster Jan-Hinrich Bergmann  ist über den Regen sogar glücklich, denn die Borkenkäfer hält das Wetter in Schach.

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Aussaat einer neuen Waldgeneration zum natürlichen Mischwald 

Bei den Schleswig-Holsteinischen Landesforsten ist angekommen: Der Einheitsforst ist out!  Die Umwandlung von Tannen- und Fichtenmonokulturen in natürliche Mischbestände ist für eine gesunde Entwicklung eines Waldes notwendig. Reine Kiefern- und Tannenforste fördern einen Schädlingsbefall und führen zur Bodenversauerung. Die lichtundurchlässigen Flächen der Fichten- und Tannenmonokultur sind arm an Bodenvegetation und extrem anfällig für Sturmschäden. Diese Erkenntnis bewegt die Forstwirtschaft zu nachhaltigen Wirtschaftsformen.

Im Forstrevier Drage im Kreis Steinburg geht man seit 3 Jahren einen neuen Weg mit einer uralten Methode, um einen reinen Fichtenwald in einen gesunden Mischwald umzuwandeln. Sähaktion im Waldstück Lohfiert bei Hohenaspe / Drage Rotfichten können bis zu 600 Jahre alt werden; die forstliche Umtriebszeit (also die Zeit von der Pflanzung bis zum Holzeinschlag) beträgt dagegen nur 80 – 100 Jahre. Im Waldgebiet Lohfiert gibt es mehrere Hektar Fichtenbestand, der auf den meisten Flächen ca. 60 Jahre alt ist. Monokulturen haben Nachteile und so geht die Forstwirtschaft dazu über, reine Nadel- Fichtenwälder in robustere Buchenmischwälder umzuwandeln. Eine recht einfache Methoden einen Buchenwald anzulegen, ist die Aussaat von Bucheckern.
 Der Vorteil beim Säen zur Buchen-Pflanzung liegt auf der Hand: Durch die dicht gelegte Saat, ist ein Ausfall durch Wildverbiss, Insektenbefall oder Krankheit des Sprösslings verkraftbar. Teure auf dem Feld gezogene Buchen sind bereits lichtverwöhnt und haben anwachsschwierigkeiten im Wald.  Seit 3 Jahren wird die Aussaat im Drager Forst durchgeführt. Der Erfolg ist für jedermann mit einem Blick in unseren schönen Wald sichtbar. Frisch aufgelaufene Buchen in einem fast reinen Fichtenbezirk. 

Im letzten Jahr war die Aussaat  nicht erfolgreich wie gewünscht, da die Trockenheit dem Saatgut zu häufig den Garaus brachte. In diesem Jahr ist der Revierleiter im Drager Forst Jan-Hinrich Bergmann im Waldstück Lohfiert optimistisch: " Der Waldboden ist feucht und bildet so einen idealen Nährboden für das Saatgut." Forstwirt Sven Lip gibt Informationen zur Herkunft der Bucheckern. 300 kg der Saat hat er von einer Baumschule in Halstenbek geholt. Eine nicht ganz billige Fracht, denn 1 kg der schockgefrorenen Waldsaat kostet 30,- Euro. Die Saat der Buchen wird von ausgesuchten Bäumen, die mindestens 60 jährig sind, geerntet. Im Frühling oder Herbst werden die Bucheckern zur Verjüngung oder Umwandlung eines Waldes ausgebracht. Pro Hektar werden 45 -50 kg im Wald gesät. Alle 10 cm legt die Maschine ein Saatkorn in die gleichzeitig angelegte Furche ab. Dass die von Klaus Keske (Landwirt aus Peissen) für diese Zwecke umgebaute Maschine funktioniert, davon haben sich acht Trainee vor Ort informiert. Forst-Trainee sind Absolventen eines Forstwirtschaftsstudiums in Göttingen, die nun in aufeinander abgestimmten Einsätzen in verschiedenen Abteilungen und Seminaren die forstwirtschaftlichen Unternehmungen durchlaufen und so systematisch als vielfältig einsetzbare Nachwuchskraft aufgebaut werden.

Klaus Keske mit der Saatmaschine, die auch für Eicheln einsetzbar ist.

Die Buche kann jahrelang im Schatten ausharren und gedeiht so auch prächtig unter den Rotfichten

Neuer Revierleiter im Drager Forst ab April 2012

Jan-Hinrich Bergmann freut sich auf seine neuen Aufgaben im Drager Forst.
Es ist die 3. Stelle, die der 28-Jährige nach seinem Studium der Forstwirtschaften in Göttingen angenommen hat. Nun entscheidet der Förster über alle Maßnahmen der Nutzung einschließlich ökologischer, wirtschaftlicher und touristischer Belange im Staatswaldrevier Drage.
Vertraut ist der aus der Lüneburger Heide stammende junge Dipl.Ing. für Forstwirtschaft mit seinen anstehenden Aufgaben von  Kindesbeinen an, da auch sein Vater als Förster tätig ist.
Seinen ersten Einsatz in einem Revier im Sauerland hatte der junge Förster 2007 mit einem Kollegen zusammen. Schwerpunkt der Tätigkeit war die Aufarbeitung der Sturmschäden im Wald nach dem Orkan Kyrill.
In den letzten dreieinhalb Jahren war er selbst als Leiter einer Försterei im Sauerland mit der Bewirtschaftung des Waldes in einer Forstbetriebsgemeinschaft organisierten Privatwaldbesitzern tätig.
 Vor Ort in Drage findet er eine bunte Vielfalt an Baumarten vor und so steht der Einschlag und die Aufforstung im Mittelpunkt seiner anstehenden Arbeit.
In dem frisch eingerichteten Büro in Drage, weisen Landschafts- und Pflanzenfotografien auf das Hobby vom neuen Förster.

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Förster Dietmar Gottfriedsen ist am 8.11. 2011 mit 58 Jahren verstorben. Der streitbare Waldhüter hatte eine Ideologie, die er zum Teil auf dieser Seite veröffentlichte. Die wenigen Male, die ich ihn getroffen habe, hat er mir mit seiner Direktheit und seinem konsequenten Auftreten - auch der Jägerschaft gegenüber - imponiert. Als ich vor ein paar Tagen einen Waldspaziergang im Drager Forst unternahm, sah ich die vielen relativ frisch aufgelaufenen Buchen und dachte, ah, die Handschrift von Herrn Gottfriedsen. 
 Maike Dudde
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Der Wald ist für uns alle da!!
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Vielleicht hat sich der Ein oder Andere Spaziergänger /Radfahrer gefragt, wofür die Absperrung im Drager Forst steht?
Zur Anfrage in der Försterei: "Die Flatterbänder im Tiergarten dienen der Absperrung wegen Holzeinschlag. Im Lohfiert haben wir gegen Wildschweinbefall eingezäunt, da auf großer Fläche Bucheckern gesät wurden. Leider werden die Elektrozaunpfähle immer wieder entwendet - ein unglaublicher Zusstand!  Gruß Dietmar Gottfriedsen"
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Dietmar Gottfriedsen -Revierleiter der Försterei Drage informiert:


Försterei Drage: Was Sie noch nicht wussten?
Die Försterei Drage ist seit dem 01.01.2008 eine von 30 Förstereien der Schl.-holst. Landesforsten, Anstalt öfftl. Rechts. Die Landesforsten (SHLF) werden zwar z.Zt. noch geringfügig vom Steuerzahler subventioniert, aber ab 2012 zuschussfrei sich selbst tragen. Dazu war eine erhebliche Neuausrichtung notwendig, die natürlich auch die Försterei Drage betroffen hat und betrifft. Auch wir haben den Blick auf Gewinn gerichtet, wenn auch das Gemeinwohl nach wie vor auf der Agenda.
So verwundert es nicht, wenn auf den rd. 1.600 ha Waldfläche jährlich zwischen fünf- und sechstausend Kubikmeter Holz nachhaltig geerntet werden. Damit lassen sich aktuell mehr als 300.000 Euro jährlich an Einnahmen erzielen. Abzüglich der Holzerntekosten bleibt da schon was hängen. Über zwei Dutzend Jäger erlegen jährlich rd. 250 Stücke Wild. Auch dies bringt eine erhebliche und landesweit unerreichte Einnahme und noch wichtiger: eine große Beteiligung revierloser Jäger, die sich in Drage jagdlich sehr wohl fühlen. Die Beteiligung von vielen Jägern, die einen angemessenen und beiderseits akzeptierten Beitrag für die Ausübung ihres Hobbies zahlen, macht die Jagd in der RFÖ Drage zu einem landesweit herausragenden Erfolgsmodell. (Fotos D. Gottfriedsen) Nirgends gibt es mehr zufriedene Jäger. Auch fördert das drager Jagdkonzept in besonderem Maße Wald UND Wild, indem beide sich angemessen entwickeln können. Auch Wild braucht Lebensqualität. Und die kann nicht durch „Massentierhaltung“ erreicht werden. Angepasste Wildstände ermöglichen einen artenreichen, stufigen Wald, der mehr denn je gebraucht wird, solange ständig neue Maisäcker immer mehr Lebensräume vernichten. Daher gehört auch eine kompetente und nachhaltige Jagd in allen aktuellen und wissenschaftlich empfohlenen Varianten zu den Neuerungen in den SH-Landesforsten. Um der jeweiligen Tierart ein individuell erträgliches und artangemessenes Leben zu ermöglichen, versuchen die drager Jäger die nach modernsten Erkenntnissen zukunftfähigsten Wildstände herzustellen oder zu halten.
Neues gibt es auch im Bereich „Waldarbeit“. Die „Forstreform“ hat hier bewirkt, dass die RFÖ keine eigenen Forstwirte (früher. Waldarbeiter) mehr hat. Die Forstarbeiten werden jetzt entweder durch Unternehmen oder betriebseigene Kräfte, sogenannte „MFG“ ausgeführt, wenn die Försterei diese anfordert. (MFG= Mobile Forstwirt Gruppe) Grundsätzlich entscheiden Notwendigkeit und Wirtschaftlichkeit einer Maßnahme über die Durchführung und Methode. So wird also z.B. weder der Wald gefegt, noch großangelegte Entwässerung betrieben.
Damit wären wir beim Naturschutz. Im Bereich Naturschutz fördert und unterstützt die RFÖ Drage jeden fachlich zukunftsweisenden Schritt. Mit, fast einem Drittel der Gesamtgröße entsprechend, betroffenen Flächen stehen wir in quasi hautnahem Kontakt zu den zuständigen Behörden und NGOs. In den Rahmen Naturschutz fällt auch der Vogelschutz. Dank sehr engagierter Naturschützer hängen in der Försterei hunderte Brutkästen für Vögel aller Art bis hin zum Uhu. Und was „Raubtiere“ angeht: Dachs, Fuchs, Marder, etc. werden als notwendige Mitglieder unserer Fauna betrachtet und nicht bejagt oder dezimiert. Der Naturschutz ist natürlich im Walde von besonderer Bedeutung. Aber eben nicht durch „herumdoktern“ an der Natur, sondern durch Ermöglichung natürlicher, möglichst eingriffsfreier Entwicklung. Dazu gehört auch das Stehen-oder Liegenlassen toter Bäume oder dto. Holzes. Denn diese sind ganz besonders wertvolle Biotope. So werden künftig auch solche oder alte Bäume farblich gekennzeichnet. Auch aus anderen Gründen wird Farbe mehr im Wald. Nicht nur zur langfristigen Erhaltung von Bäumen sondern auch zur Vermeidung von Schäden wird Farbe benötigt. So wird der Wald nur noch auf wenigen Strecken befahren. Außerhalb der großen Wege sind dies die sog. Rückegassen, die von Fahrzeugen i.d.R. nicht verlassen werden dürfen und daher oft dauerhaft gekennzeichnet sind. Auch sollen alle Fahrzeuge mit Bio-Ölen befüllt sein. Dies gilt auch für sonstige Geräte, wie z.B. Motorsägen.
Die SHLF sind mit beiden deutschen „Wald-Öko-Siegeln“ zertifiziert und erfüllen daher höchste Ansprüche an nachhaltige, ökologische Waldbewirtschaftung. Dies erforderte eine gewisse Umstellung und bedarf vor allem ständiger Rück- und Vorsicht. Schließlich kommt der „Umwelt-TÜV“ jährlich. Dieser bewertet die Einhaltung einer großen Zahl von Anforderungen an den Wald unseres Landes. Natürlich nicht nur im Umweltbereich. So soll der Wald alle seine Funktionen, die bekanntlich sehr breit gefächert sind, umfassend und dauerhaft zum Wohle von Pflanze, Tier und Mensch erfüllen. Mit Mensch ist hier jeder Mensch gemeint. Denn fast alle Waldfunktionen dienen fast allen Menschen, irgendwie, irgendwo, irgendwann. Dies gilt auch für die RFÖ Drage. Vor Ort wären hier vorrangig zu nennen: Erholung, frische und saubere Luft, Ruhe, (Brenn)Holz, Wild u.v.a.m. Jeder soll nach seiner Fasson glücklich werden. Auch im Wald sollte jeder die Möglichkeit haben, seine Ansprüche an Walderholung auch zu leben. Ob Reiter, Hundefreund, Jogger, Spaziergänger, Naturbeobachter, Brennholzkunde, Jäger oder wer immer (pardon: gilt auch für die Damen): Die Försterei Drage ist für alle da!
Natürlich gibt es in der Försterei einen Waldkindergarten, nachdem der aktuell zuständige Revierleiter diese wunderbare Institution, wenn schon nicht erfunden, so doch aber ganz erheblich gefördert hat. Aber auch Kinder werden älter……..
Für 2011 ist jetzt eine Neuerung im Walde geplant, die allen, die es wollen, auch über den Tod hinaus den Wald nahe hält. Im wahrsten Sinne des Wortes: Es soll einen Ruheforst (Waldfriedhof) geben. Dort kann sich in einem wunderschönen, alten Eichenwald, der auf Dauer geschützt werden wird, dann jeder, der will, sozusagen zur letzten Ruhe betten lassen. Diese wird dann höchstens mal durch Waldspaziergänger, neugierige Waldtiere oder auch Gebell von Schlittenhunden gestört, die in Drage gern einmal im Jahr ihren Weltmeister ermitteln wollen.
Es gibt also in der RFÖ Drage auch schon mal die eine oder andere Veranstaltung. Diese fallen z.Zt. noch eher selten an, was wohl daran liegt, dass der drager Wald nicht der einzige in der Gegend ist und wir auch keine wirklich großen Städte in der Nähe oder hoch aktive Vereine und dergl. haben, die gern mal den Wald nutzen wollen. So stießen bislang die Vorstöße des Försters, die highlights, die er in seiner ehemaligen Försterei Christianslust eingeführt hatte, auch in Drage umzusetzen, auf keine wirkliche Resonanz. So gab es in Christianslust z.B. ein Hundefreilaufgatter, Waldreiterspiele, Naturfreundliches Reiten, Waldtrommelnächte, einen Waldtreff mit großer Waldhütte, Lagerfeuerabende, die berühmte „Aktion-Eichhörnchen, Kinder machen Wald“, Waldcamps, Waldausflüge mit Schulklassen oder Waldkindergarten, Führungen für alle möglichen Gruppen, Wald-openair-Feste, und noch dies und das………… Aber das waren die „alten Zeiten“. In einer modernen Försterei hat man vielleicht auch gar nicht mehr die Zeit dazu. Das Personal ja auch nicht, wie oben bereits dargestellt. Und wenn doch, dann eben nicht mehr kostenlos. Auch das spielt sicher eine Rolle. Wie auch, dass der Förster nicht in Drage wohnt. Die Försterei wird künftig vermietet, der Förster hat in der Werkstatt sein Büro. Dort kann ihn immer antreffen, wenn er der modernen Zeit Rechnung trägt und u.a. den PC zum Glühen bringt. Der alte HOLZMICHEL mit Pfeife, Dackel, Gewehr, zu Fuß im Walde, ist definitiv tot. Der Förster 2010 hat Geländewagen, PC, handy, Vordrucke und Vorschriften in Massen und managt den Wald. Völlig unromantisch und immer im Druck, uptodate zu sein. Neben seinem Waldwissen, er weiß fast alles, aber nichts genaues, muss er heute microsoft vorwärts und rückwärts beherrschen, intranet, internet und Forstprogramme verstehen und bedienen, mobile Forstwirtgruppen, Mobilfunk, Mobilbox, Automobil, und was sonst noch mobil ist, einsetzen und beherrschen. Um mit dem Diener James aus „Diner for one“ zu sprechen: I’ll do my very best………………………
Ihr drager Förster
Dietmar Gottfriedsen

www.forst-sh.de
Was Sie ganz sicher nicht wussten…………
Erstmalig 1996, und danach immer wieder, hat der jetzige drager Förster der Landesregierung vorgeschlagen, eine staatliche Landesforstverwaltung mit allem, was eine solche kennzeichnet, zu einem wirtschaftlich erfolgreichen Betrieb umzugestalten. Endeffektlich ergab sich 2007, nach mehr als 10 Jahren unermüdlichen Einsatzes, die Gelegenheit zur Realisation dieser „Revolution“ aufgrund diverser Rahmenbedingungen. Somit gibt es seit 2008 das o.g. Unternehmen.Was bedeutet das nun für Schleswig-Holstein und speziell für den örtlich betroffenen Bürger? Ein seit langen Jahren erforderlicher Zuschuss aus Steuermitteln von im Mittel rd. 20 Mio. DM, also heute ca. 10 Mio. Euro p.a., zum Betrieb der Landesforsten wurde seit 2008 geringer bzw. wird künftig obsolet. Der Betrieb wird sich bald aus Eigenleistung tragen. Selbstverständlich werden auch künftig für Gemeinwohlleistungen vom Bürger/Staat Beiträge erhoben werden müssen. Versteht sich wohl von selbst. Erholung, Naturschutz, Klimaschutz, etc. bezahlt sich nicht aus Holzverkauf, Weihnachtsbaumnutzung oder Jagdeinnahmen.Aber immerhin wird sich die steuerliche Belastung des hiesigen Steuerzahlers aus dem Besitz von Landeswald von bislang ca. 3 Euro je Steuerzahler und Jahr ab ca. 2012 auf nahezu NULL = wenige Cent für o.g. persönlich wirksame Waldfunktionen senken. Hier entscheidend gewirkt zu haben, erfüllt doch mit gewisser Freude. Neben diesem Engagement gab es in der Vergangenheit einige andere Schwerpunkte in forstlichen, aber nicht gerade üblichen oder alltäglichen Tätigkeiten oder Bereichen.So ist z.B. die Waldpädagogik zu nennen. „Nur was ich kenne, kann ich lieben“. Alter Schnack, aber wahr. So wurde auch die Entstehung von Waldkindergärten vehement, von der ersten Stunde an, unterstützt und voran getrieben. Rd. 30 Jahre Waldjugendspiele mit wohl inzwischen über 25.000 teilnehmenden Kindern haben sicher den einen oder anderen Naturfreund mit geformt. Die „Aktion Eichhörnchen-Kinder machen Wald“ hat allein Dithmarschen rd. 10.000 Kinder in den Wald gelockt und diesen den Wald näher gebracht. Dafür gab es immerhin eine Auszeichnung vom seinerzeitigen Umweltminister.Die Erfindungen der Waldsamenerntemaschine „SilvaSat“ und in Folge dto. der Waldsämaschine ÖkoSat haben den Bereich „Forstkulturen, Forstpflanzen“ bundesweit erheblich zum Wohle des Waldes verändert und wurden als „volkswirtschaftlich wertvoll“ ausgezeichnet. Die in diesem Rahmen erfolgte Wiederentdeckung der Waldsaat erlangt aktuell weltweit ständig steigende Bedeutung.
www.waldsaat.de
Viele grundlegende Anwendungen im EDV-Bereich der Forsten wurden vom drager Förster, damals noch Büroleiter des Forstamtes Barlohe, bereits in den 80-er und frühen neunziger Jahren erarbeitet oder entwickelt und finden heute breite Anwendung.Die Entwicklung von „Naturfreundlich Reiten und Fahren“ wird von allen kundigen Reitern und Kutsch-Fahrern gern umgesetzt und ist sogar indessen in einem Bundesland Grundlage des Reitens und Fahrens im Walde geworden. Die wild- und waldschonenden Regeln des „Jagdmodells Drage“ finden zunehmend bundesweite Umsetzung und Anerkennung bis hin zu gesetzlichen Neuregelungen. Sicher gäbe es noch das Eine oder Andere zu nennen. Aber auch hier gilt:
I’ll do my very best………………………
Und nicht zu vergessen: (Auch ein sehr alter Schnack, aber hochaktuell)
Wir sind nicht nur verantwortlich für das, was wir tun, sondern auch für das, was wir nicht tun.(Molière, franz. Philosoph, 1622-73)